Wurfplanung oder Krankenakte….
So genau kann man das nicht sagen. Die Tage nach dem Decken und die Vorfreude auf den ersten Wurf von Willow waren groß. Wie schon letztens berichtet, verlief schon die Läufigkeit anders als wir es kannten. Allerdings haben wir zu diesem Zeitpunkt nicht ansatzweise erahnen können, was uns dann noch erwartet.
Willow war nach dem Decken bereits wie ausgewechselt. Emotional und verrückt wie wir Züchter dann ja sind, redet man sich ein, dass die Wesensveränderung dem Umstand geschuldet ist, dass die Hündin einfach den Hebel umgelegt hat und „trächtig“ ist. Da darf man schon mal das Futter verweigern, etwas langsamer unterwegs sein und irgendwie ein wenig in sich gekehrt wirken.
Da wir dies jedoch einfach nicht so ganz glauben wollten, haben wir ein erstes großes Blutbild angefertigt, bei dem es keine Auffälligkeiten gab. Entspannt zogen wir dann wieder ab und waren für einen Moment beruhigt und folgten wieder dem Gedanken, sie ist eben einfach tragend.
Der Ultraschall sollte das dann auch bestätigen , einen Welpen haben wir ausfindig gemacht. Futteraufnahme war jedoch weiterhin Glückssache.
Nun kennen wir unsere Hunde sehr gut und blieben hartnäckig und ließen erneut ein großes Blutbild anfertigen. Das Ergebnis in Kombination mit einem erneuten Ultraschall waren beängstigend. Willows Leberwerte waren utopisch und die Galle war bereits auf ein gefährliches Ausmaß angewachsen. Sofort wurde Willow stationär aufgenommen, damit wir mit einer dauerüberwachten Behandlung starten konnten.
Nach zwei Tagen ohne Schlaf und Angst um Willow konnten wir sie dann endlich wieder abholen. Der Anruf aus der Praxis entbehrte jegliche Erklärung, da Willow bereits im Hintergrund lautstark mitgeteilt hat - Ich will heim!
Zuhause angekommen, war sie anfänglich noch total durch den Wind. Nervöses Kopfschütteln machte uns erneut super nervös , weil wir sowas noch nie hatten. Dies hörte zum Glück nach ca 30 Stunden wieder auf.
Ebenso dauerte es gut 3 Tage, bis Willow auch Dank der weiterhin nötigen Behandlung wieder „stabil“ war und sich nicht alleine gefühlt hat, wenn auch nur einer aus dem Raum gegangen ist. Es schien, als ob sie maximale Verlassensangst hatte. Das Vertrauen kam aber Stück für Stück zurück.
Der Hunger war nun auch wieder zurück und so hofften wir noch immer auf dieses eine kleine Wunder. Leider sollte auch hier schnell Ernüchterung eintreten. Willow begann starken Ausfluss zu bekommen - Schnell war klar, dass wir keinen Welpen erwarten werden. Willow hat begonnen den Welpen zu resorbieren. Zum Glück lief das bisher ohne jegliche Probleme ab und der Ausfluss wurde weniger.
Heute haben wir dennoch zur Absicherung erneut ein Blutbild auf den Weg gebracht, um auch die Leberwerte nochmals zu überprüfen. Zusätzlich gab es ein Röntgenbild, welches weniger dem üblichen Zählen von Welpen vor der Geburt diente als mehr dem Umstand, dass wir schauen können, ob und wenn ja, was da eventuell noch raus muss, was da nicht mehr sein darf.
Willow ist inzwischen fast wieder die alte wilde Hilde. Lediglich die Bauchrasur lässt die untere Linie etwas komisch aussehen. Hoffen wir also nun, dass das letzte Blutbild keine Auffälligkeiten, mindestens aber eine deutliche Verbesserung zeigt. Medikamente gibt es noch für ein paar Tage und dann würden wir gerne diese Achterbahn der Gefühle verlassen und uns trotz der traurigen Tatsache, dass wir vorerst keinen Welpen von Willow erwarten, darüber freuen, dass Willow wieder auf dem Weg der Besserung ist.
Uns hat es zeitweise an die Grenze der Belastung geführt und unmissverständlich gezeigt, dass auch nach so langer Zeit und so vielen Würfen bei jeder Wurfplanung das Chaos, die Verzweiflung und die Frage warum und für wen, gleich um die Ecke sein können.
Wir sind dankbar für diesen positiven Verlauf und hoffen nun, dass alles überstanden ist.
Somit schließen wir das Welpentagebuch für den eigentlich geplanten D1 Wurf. Die weitere Wurfplanung für 2025 werden wir im Laufe des Jahres angehen. Somit geht bei uns voraussichtlich erst im Herbst dieses Tagebuch wieder auf, in der Hoffnung, dieses dann auch mit Bildern und Geschichten zu füllen, die uns das Vertrauen in das, was wir tun, zurückgeben.